Akquise mit Verletzungsrisiko

Es begab sich zu einer Zeit der schlechten Zahlen, dass der Verkäufer mal wieder unterwegs beim Kunden war.

Es lag ihm daran, die Hintergründe zu erfahren, warum man denn keine besseren Geschäfte miteinander machen könne.
Das Potential war vorhanden, die Lösungen auch.

Aber auch nach langer Unterredung und der Zusicherung, bei nächster Gelegenheit werde man auf das Angebot zurück kommen, wollte sich keine Zufriedenheit oder Zuversicht beim Verkäufer einstellen.
Zu oft hatte er ähnliche Zusagen und Vorhaben bereits zur Kenntnis nehmen dürfen um danach lange Zeit von der Hoffnung leben zu müssen, die dann eben doch enttäuscht wurde.

Kein Abschluß

So begab er sich zum Ausgang und lies sich in den Mantel helfen.

Es durchzuckte ihn wie einen Blitz!

Der Schmerz trieb ihm die Tränen in die Augen, Sekunden der Stille, Starre – jetzt nur keine Bewegung, die es noch verschlimmern würde.

Schockstarre auch beim Kunde. Was hatte er getan? Was war passiert?

“Es ist die Schulter – ausgekugelt.”, schmerzverzerrt bat der Verkäufer seinen Kunden um Bestand, ob er ihn wohl zum Notfallarzt fahren könne.

Das war ja wohl das Mindeste, was er tun könne, entgegnete der Kunde.
Also fuhr man bleich vor Entsetzen zum Arzt.

Moral der Verkaufsgeschichte

Um die Geschichte nun etwas abzukürzen, bitte ich nun um Vorsicht. Nicht immer ergeben sich aus solch emotionalen Erlebnissen, die einander schweißen, neue Umsatzrekorde.
Es ist also nicht unbedingt ratsam, ähnliche Vorfälle zu provozieren oder mutwillig herbeizuführen.

Dennoch können wir aus der Geschichte etwas sehr Wichtiges lernen, wie ich meine.

Das Produkt, die Lösung, die Dienstleistung können so gut sein, wie sie nur mögen. Wenn nicht der richtige emotionale Funke übergesprungen ist, kann jede verkäuferische Bemühung umsonst sein. Wenn aber die richtige Ebene gefunden wurde, ist dies meist der Anfang einer lang anhaltenden erfolgreichen Geschäftsbeziehung.

In diesem Sinne, viel Erfolg beim Finden der richtigen Emotionsebene.

 

(Danke Friedrich, ich hoffe ich habe die Geschichte aus der Erinnerung so richtig wieder gegeben.)