Fleiß schlägt Talent
Eine Studie zeigt, wie mittelständische Unternehmen über den Weg nach Digitalien denken und fühlen. 55% stehen demnach noch am Anfang dieses Wegs. Erste Schritte sind gesetzt. Wer gewinnt nun?
Jener, der meint, zu wissen, wie das Geschäft der Zukunft aussieht, den Digitalien nicht interessiert (wir haben es schon immer so gemacht und es ist schon immer gut gewesen…), der angeblich weiß, wie es geht – oder jener, der Erfahrungen sammelt und diese zur Umsetzung einsetzt?
Jene die zögern, den neuen unbekannten und unbequemen Weg zu gehen, jene, die sich auf ihr bewährtes Können verlassen – oder jene, die mutig voranschreitend, fleißig Fehler machen, auf die Nase fallen und wieder aufstehen – nur um weiter voran zu schreiten um wieder Fehler zu machen?
In vielen Publikationen ist es nachzulesen: Bist Du fleißig mit mäßigem Talent bringst Du es trotzdem weiter, als jeder, der sich nur mit seinem Talent zufrieden gibt.
Das ist m. E. nachvollziehbar, denn Erfolg kommt vom TUN. Und wenn man nicht handelt, kann man so viel Talent haben, wie man will… es kommt nicht zur Anwendung.
Das hat auch etwas mit Psychologie zu tun, wenn der Talentierte davon überzeugt ist, dass seine Berufung sein Können ist und er sonst nichts zu tun hat, dass sich alleine durch sein Talent der Erfolg schon automatisch einstellt.
Gründerglaube
Das erinnert mich an die Gründer, die von ihrer Idee so überzeugt sind, dass sie Marketing und Vertrieb völlig links liegen lassen: “Das wird jeder haben wollen, es ist genial und wird sich von alleine verkaufen.” Leider irrt diese Einstellung gewaltig und der Gründer dazu, so dass das ach so tolle Produkt nie am Produkthorizont des Weltmarkts erscheint.
Da wird auch schnell klar, dass die Aussage “Produkt und Vertrieb sind gleichberechtigte Faktoren” eben nicht stimmen kann. Das kann man auch schnell nachvollziehen, wenn man sich objektiv anschaut, welches PC-Betriebssystem oder welches Videokassettenformat sich durchgesetzt hat…zugegeben, beiden Geschichten tiefere Blicke zu gönnen, lohnt nicht wirklich.
Objektivität
Gibt es überhaupt einen objektiven Blick?
Das liegt wohl im Ermessen des Betrachters. Und damit sind wir nach meinem Verständnis stets im Subjektiven. Denn es gibt viele Wahrheiten – so viele, wie es Menschen gibt. Denn wir sind Individuen – und als Individuum erleben wir alles individuell.
Aber es gibt Gesetzmäßigkeiten. Und daran können wir uns orientieren.
Orientierung
Und es gibt studierte Leute oder weniger scharf denkende Menschen, die sich die Mühe machen, Daten zu sammeln und sie in nutzbare Informationen zu transformieren. Damit meine ich jetzt nicht gleich die Statistiker mit ihren Zahlen- und Datengräbern, mit denen je nach Interpretation genau das bewiesen werden kann, was dem Auftraggeber genehm ist…
Ich denke da an mutmaßlich seriös erfasste Daten, die uns nutzen sollen, den alltäglichen Wahnsinn etwas einfacher gestalten zu können.
Ich denke an weise Worte, die auf Erfahrung beruhen, die uns helfen, das Alltägliche besser zu verstehen, die helfen Zusammenhänge zu erkennen, die es möglich machen, Erkenntnisse anderer mit eigenen Wahrheiten abzugleichen. Mit dem Ziel den eigenen Hindernissen zu entkommen, Hürden zu überwinden, neue Wege gehen zu können – dort wo man in Sackgassen geraten ist, ein Schild zu finden, dass Einen wieder aus dem Labyrinth heraus führt…
Digitale Zukunft
So ist es vielleicht dann auch möglich, die Digitalisierung nicht per se als negativ einzustufen. Sie als teuflich zu verbannen und somit grundweg abzulehnen.
Vielleicht lassen sich so Mittel und Wege finden, in der digitalen Zukunft auch positive Elemente zu finden… um so einen Weg zu und mit ihr zu finden.
Denn es wird keine Zukunft ohne Digitalien geben. Dieses neue Land wird Besitz ergreifen – und hat dies ja schon in vielen Bereichen getan. Die Mächtigen von Digitalien sind da absolut erbarmungslos. Und alles was in deren Namen geschieht ist unumkehrbar.
Digitalien ist in uns… in der Industrie, im einzelnen Unternehmen beginnt die Reise nach Digitalien in den Köpfen der Unternehmenslenker. Wer den Weg nach Digitalien fördern will, hat zu verstehen, wie Führungskräfte über diesen Weg denken.
Daher gibt es eine neue Studie: 500 Entscheider wurden von der Innovation Alliance (ia) zur „Psychologie der Digitalisierung“ in mittelständischen Unternehmen befragt. Und es zeigt sich, dass die Probleme in den Köpfen meist größer sind als die technischen Herausforderungen.
In dem Begrifflichkeiten-Brainstorming von ia fehlt mir zwar das Talent… aber sonst sind hier sehr interessante Begriffe und Gruppierungen zu finden… neben den vielen, nutzstiftenden Informationen der Studie, die zum Download bereit steht…
Quelle: Psychologie der Digitalisierung – Überblick – Innovation Alliance
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